Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten

Das Geschäft zwischen der Schweiz und China hat eine lange Geschichte. Seit 15 Jahren ist auch ionair auf dem Markt vertreten. Wie sich dieser für den Raumluftspezialisten entwickelt, welche Potenziale bestehen, und warum Luftqualität auch in China ein Thema ist, erzählt Béda Bacsa, International Sales Manager bei ionair, im Interview.

Béda Bacsa – Sie sind International Sales Manager bei ionair. Seit wann sind Sie auf dem Markt in China tätig?
ionair ist seit mehr als 15 Jahren auf dem chinesischen Markt tätig. Ursprünglich war ionair mit einer einem Joint-Venture vertreten. Davon sind wir im Laufe der Zeit abgekommen, und heute erfolgt der Vertrieb von Produkten über unabhängige Wiederverkäufer. Das Netzwerk und die «zwischenmenschlichen Beziehungen» sind in China wichtig und Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg.

Was waren die strategischen Überlegungen?
Das Geschäft zwischen der Schweiz und China hat eine lange Geschichte. Seit 2014 hat die Schweiz ein Freihandelsabkommen, und als internationales Unternehmen ist es sinnvoll, in China präsent zu sein. China ist ein Markt mit hohen Wachstumsraten und aufgrund der immer noch grossen Umweltverschmutzung gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für ionair. Hygiene und Luftqualität wird auch in China an Bedeutung gewinnen.

China funktioniert anders als der Markt Europa. Was unterscheidet die Märkte?
Tatsache ist, dass auch heute noch viele Chinesen kein Englisch sprechen. Das Verständnis der lokalen Kultur und die lokale Sprache ist das Eingangstor. Aus diesem Grund haben wir lokale Partner und Berater in Europa die bi-kulturell sind und uns beim Dolmetschen und Verstehen helfen. Chinesen suchen nach guten Qualitätsprodukten, aber auch nach einem guten Preis. Zudem lieben Sie das Verhandeln. Das ist Teil ihrer Kultur. 

Wie entwickelt sich der Markt?
Was die ersten sechs Monate 2021 betrifft, liegen wir immer noch hinter unserem Umsatzziel zurück. Doch wir hoffen, dass wir in der zweiten Jahreshälfte aufholen können. Der Wohnungsmarkt entwickelt sich gut, und wir erwarten, dass wir das Gesamtbudget in diesem Bereich einhalten werden.

Gab es Einbussen wegen Corona?
Ich würde eher von Verzögerungen sprechen. Wir befinden uns derzeit in der Abschlussphase eines Grossprojekts im Abwassersektor, das wegen neuen Ausbrüchen auf Eis gelegt wurde. Dies führt unweigerlich zu Verzögerungen. Bis heute sind die Reisekontrollen in China sehr streng, und das europäische Verkaufspersonal kann immer noch nicht nach China reisen, um an Projektbesprechungen teilzunehmen und Verkaufsunterstützung zu geben. Damit ist zurzeit auch kein technischer Support vor Ort möglich.

Wie werden ionair Systeme im Reich der Mitte vertrieben?
Wie bereits erwähnt, ist das Netzwerk in China sehr wichtig. Doch wir versuchen auch über Messen und Ausstellungen, unsere Marke und Produkte bekannter zu machen und zu vertreiben. ionair ist in China immer noch eine unbekannte Marke, weshalb Marketing sehr wichtig ist. Ausstellungen sind dabei ein Kanal, um die Vorzüge von ionair den Chinesen schmackhaft zu machen. Einem unserer Vertriebspartner ist es gelungen, einen Botschafter für die Luftqualität zu gewinnen. Unsere Vertriebshändler gehen derzeit die auf den Messen gewonnenen Kontakten nach.

In welchen Bereichen sehen Sie Wachstumspotenzial für ionair?
In Wohnhäuser wie auch in Eigentumswohnungen sehen wir grosses Potenzial. Die Systeme von ionair sind überall einsetzbar, doch sind sie finanziell und politisch sensibler als andere. Die Komplexität der Lüftungssysteme ist ebenfalls ein Punkt. Nicht jeder Partner kann unser Sensor geregelte AQS (Air Quality System) verkaufen. Krankenhäuser, Flughäfen, Bürogebäude und Hotels sind andere Bereiche, in denen ich Einsatzmöglichkeiten sehe.

Wie sieht die unmittelbare Situation punkto Klimasituation in China aus?
China hat ein grosses Bewusstsein für den Klimawandel entwickelt. Elektroautos werden immer häufiger eingesetzt, und die Menschen sind sich über das Ausmass der Umweltverschmutzung bewusst. Wie in den meisten Ländern ist es jedoch ein langer Weg, und die Dinge werden sich nicht sofort ändern. ionair kann dabei eine wichtige Rolle spielen, da wir mit unseren Produkten dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken. Die Chinesen verlassen sich auf bewährte Technologien. In dieser Hinsicht spielt die Schweiz und die damit verbundene «Swissness» eine wichtige Rolle!

 

Zur Person:
Vorname: Béda
Name: Bacsa
Alter: 52
Funktion: International Sales Manager
Im Betrieb: Seit 2013