Keine dicke Luft im Kraftwerk
«Das war mal ein Projekt der Sorte ‘schnell’», sagt Claus Nonninger mit einem Schmunzeln im Gesicht. So sollten Projektaufträge immer über die Bühne gehen, ergänzt der Geschäftsführer ionair Deutschland, denn «Die Kommunalen Immobilien Dresden» seien erst im Oktober 2020 auf ihn zugekommen. «Schon am 6. Januar 2021 war der Auftrag da.» Nonninger zeigt sich im Gespräch nicht nur über den schnellen Auftragseingang, sondern auch über das aussergewöhnliche Projekt erfreut. Das Kraftwerk Mitte Dresden, ein imposantes Industriedenkmal aus dem 19. Jahrhundert, ist im Jahr 2016 zu einer Kultur- und Begegnungsstätte umgebaut worden. Ein neuer Magnet mitten in Dresden mit einem einzigartigen Angebot an Kunst- und Kulturevents, Theater- und Kinosälen. «Nicht nur», so Nonninger, «es werden im Hause auch Gastronomie, Ateliers, Ausstellungsräume und moderne Arbeitsplätze zur Vermietung angeboten.»
Messen mit hochwertigen Sensoren
Eine Stätte mit gemischter Nutzung sei von der Raumluftqualität her immer eine Herausforderung, betont Nonninger. «Gute Raumluft setzt sich aus vielen einzelnen Elementen zusammen», und ionair sorgt mit der Ionisierung für gute und intakte Raumluft. «Mit dem Air Quality System in der Zuluft einer Lüftungsanlage wird die Luftqualität und Hygiene im belüfteten Raum signifikant verbessert», erklärt Nonninger die Vorteile des Verfahrens. «Störende Gerüche von draussen oder von Quellen im Raum werden identifiziert und mit der Ionisierung stark reduziert.» Was so einfach klingt, ist eine Verknüpfung von verschiedenen Raumluftsensoren, welche unter anderem die VOC-Konzentration, Temperatur oder Luftfeuchtigkeit überwachen. Erst im Zusammenspiel sei das Air Quality System effektiv. «Fünf Luftqualitätssensoren, sogenannte elektronische Nasen, messen das Geruchsbild in der Aussen-, Ab- sowie Raumluft kontinuierlich. Die Aufgabe des Reglers, Dreh- und Angelpunkt, ist es, die gemessenen Sensorwerte kontinuierlich zu erfassen und aufeinander abzustimmen.» Er «wisse» zu jedem Zeitpunkt über das Raumklima Bescheid, und das Herzstück auch die Vergangenheit kenne, könne er über ausgeklügelte Regelalgorithmen die «Zukunft» vorhersagen und eine optimale Stellgrösse für die Ionisationsintensität errechnen.
Steuern mit hochwertiger Regelelektronik
Effektive und sichere Ionisation ist nur mit und in einem autonom geregelten System möglich. Das Verfahren zur Luftaufbereitung arbeitet mit Ionisationsröhren, die über eine elektrische Entladung die Luft mit Ionen füllen. Solche Röhren werden entweder im Monoblock oder in Zuluft-Kanälen von Gebäuden eingebaut, wo sie nach der üblichen Luftaufbereitung wie Filterung, Kühlung, Heizung, Be- und Entfeuchtung zum Einsatz kommen. Ein Prozessor mit einer Sensoradaption sorgt sodann in den gewünschten Räumen für eine optimale Wirkungsweise. «Dazu sind geeignete Sensoren, eine hochwertige Regelelektronik, robuste Regelalgorithmen, leistungsfähige Ionisationserzeuger und eine kontinuierliche Datenaufzeichnung nötig», präzisiert Nonniger das Verfahren. Ganz zentral in diesem Zusammenhang sei, dass dank der Regelung keine riechbaren und vor allem ungesunden Ozonkonzentrationen entstehen. «Sollten aufgrund hoher Aussenluft Ozonkonzentrationen oder einer Fehlfunktion des Systems überhöhte Ozonkonzentrationen in einem Raum entstehen, so wird der Ozonwächtersensor dies detektieren.» Der Regler passe die Ionisationsintensität soweit an, dass die Anlage weiterhin sicher und zuverlässig funktioniert. Das Projekt am Kraftwerk Mitte Dresden läuft gemäss Nonninger in zwei Stufen ab.
Zunächst werden zwei Proberäume, die von Schauspielern, Musikern und für Workshops mit Schulklassen genutzt werden, jeweils mit einer Anlage ionisiert. «Nach den ersten Erfahrungen im Betrieb sollen Mitte des Jahres dann sechs weitere Anlagen folgen und weitere Räumlichkeiten im Kraftwerk ionisiert werden.» Insgesamt werden dann mehr als 136.000m3/h Luft ionisiert. Doch so weit sei man noch nicht, und «wir werden die Raumluftqualität sehr genau analysieren.» Das brauche seine Zeit. «Wir wollen sicher gehen, dass mit der Ionisierung die Raumluftqualität erhöht wird.» Ganz so schnell wie der Auftragseingang geht es bei der Analyse und Auswertungen der Messdaten nicht. «Und das ist gut so», sagt Nonninger wieder mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Zur Person:
Claus Nonninger (53) ist seit dem 1. Juli 2020 Geschäftsführer der ionair Deutschland. In dieser Tätigkeit ist er für den Aufbau und den Vertrieb der Marke ionair in Deutschland zuständig. «ionair» sorgt für eine geruchsfreie, hygienische und behagliche Raumluft. Claus Nonninger ist Diplom-Ingenieur Maschinenbau (FH) und seit über 20 Jahren spezialisiert auf die Markteinführung neuer Produkte und Technologien, dem Aufbau von Vertriebsstrukturen und dem Ausbau von Partner- und Wiederverkäufer-Netzwerken. Vor seinem Engagement bei ionair war er in unternehmergeführten KMUs tätig.